Über mich

Andreas Schild Portaitaufnahme
[@ Foto Faiß]

Was durch die Faszination für die Natur seinen Anfang nahm und im Darm endete

Wenn ich in meiner Lebensgeschichte eines über meinen Körper gelernt habe, dann ist es das:

Der Darm ist ein faszinierendes Organ!

Hast du deinen Darm schon mal bewusst wahrgenommen? Wohl nur dann, wenn dir die Verdauung Probleme bereitet. Kennst du das?

  • Plötzlich spielt deine Verdauung verrückt! Es zwickt und zwackt im Bauch und du fühlst dich unwohl!
  • Macht dir dann das Leben auch keinen Spaß mehr, weil du nicht essen und trinken kannst was du gerne möchtest!  
  • Einen Cappuccino, den leckeren Kuchen dazu oder das Eis zwischendurch. Alles, was du gerne magst, musst du meiden!   

Unwohlsein, Bauchschmerzen, Blähungen und Durchfall zeigen, dass irgendetwas da drinnen nicht in Ordnung ist. Denn normalerweise verrichtet der Darm seine lebenswichtige und unersetzliche Arbeit im Stillen. Ganz automatisch, weil er hoch spezialisiert und gut organisiert ist. Billionen von kleinen Helfern unterstützen ihn bei seiner Arbeit.

All das entdeckte ich, nachdem ich gezwungen war, mich intensiv mit dem Darm zu beschäftigen. Es fing schon in meiner Kindheit an, dass ich eine unvergessliche und prägende Erfahrung mit dem Darm machte. Denn mit 14 Jahren hatte ich einen Darmverschluss, weswegen 2 Meter Dünndarm entfernt werden mussten.  

30 Jahre später bekam ich wieder Probleme mit der Verdauung. Blähungen und Durchfälle begleiteten mich jeden Tag und ich hatte gar keine Lust mehr das Haus zu verlassen. Ich machte mir Gedanken: „Ist es wieder etwas Ernstes?“ Ich rannte von Arzt zu Arzt, eine wahre Odyssee, doch keiner fand die Ursache. Also recherchierte ich selber stunden-, tage-, wochen- und monatelang was es sein könnte. Ich hatte mich richtig in dieses Thema verbissen. Ein Test brachte dann schließlich die Aufklärung. Zwar war es nichts Lebensbedrohliches aber die Auswirkungen auf die Qualität meines Lebens waren so unerträglich, dass ich enorm darunter litt.

Wie mein Beruf mir dabei half, die ultimative Lösung zu finden, schreibe ich hier.

Kindheit zwischen Gemüse und Salat

Große Beete mit Gemuese und Salat
[@ elmastudio]

Als Kind las ich gerne Bücher mit Naturgeschichten wie dem Förster im Wald und seine Erlebnisse mit den Tieren. Aber ich besaß auch viele Sachbücher mit interessanten Erklärungen wie z. B. über die Sterne und unser Sonnensystem. Schon sehr früh hatte ich Freude daran zu erfahren, wie die Dinge um uns herum funktionieren. Meine Neugier wuchs und löste ein Interesse für die Natur und alles, was dort wie von alleine passierte, aus.

Wir hatten einen sehr großen Garten, in dem die Beete mit Gemüse, Salat und den langen Kartoffelreihen jedes Jahr voll waren. Das alles zu pflegen war natürlich jede Menge Arbeit, die schon im Frühjahr begann. Der Garten sah zu dieser Zeit noch etwas trist aus. Aber Wochen später sprießten überall kleine Pflänzchen aus dem Boden und wurden immer größer und größer. In den Sommermonaten war der ganze Garten grün und es konnte das Ein oder Andere geerntet werden. Und dabei entwickelte sich in mir, ganz nebenbei, mein Entdecker- und Forschergeist.  

Schon damals hatte ich viele Fragen im Kopf, die meistens mit „Wie geht das? oder „Warum ist das so“ beginnen.

Eine Frage beschäftigte mich besonders: „Warum wachsen Pflanzen aus der Erde?“

Zufällig las ich von einem Experiment mit einer Kartoffel, das mir die
Erklärung brachte. Eine Kartoffel in einem kleinen Blumentopf mit Erde wurde in einen geschlossenen Schuhkarton gestellt. Dieser hatte im Inneren zwei halbhohe Trennwände und an einer Seite ein Loch. Dann wurde dieser Schuhkarton ans Fenster gestellt. Tatsächlich kam nach einigen Wochen der Keim der Kartoffel aus dem Loch herausgewachsen. Er war um die Trennwände herum zum Loch gewachsen und zwar dorthin, wo das Licht in den Karton hineinschien.

Nun hatte ich die Antwort: Die treibende Kraft, warum die Pflanzen aus der Erde wachsen ist: Sie wachsen zum Licht hin. Die Kräfte der Natur sind so einfach wie genial.

Das „Warum“ hat mich fortan nicht mehr losgelassen und mich auch während meiner Schulzeit begleitet. So war es auch nicht verwunderlich, dass mich Schulfächer wie Biologie, Physik, Chemie am meisten begeisterten. Im Physik- und Chemieunterricht, gab es immer sehr viele Experimente zu bestaunen. Die Chemie faszinierte mich von Anfang an, weil es spannend war zu verstehen, wie aus Atomen Moleküle aufgebaut werden und die Welt erschaffen, so wie wir sie heute kennen. Die anderen Fächer in der Schule liefen ab diesem Zeitpunkt nur so nebenher. Denn mein Interesse galt den naturwissenschaftlichen Fächern und das sollte sich auch für die kommenden Jahre nicht ändern.

Wegen meinem Darm unterm Skalpell

Als ich in der 8. Klasse war, machte ich meine erste Erfahrung mit dem Darm. Ich bekam fürchterliche Bauchschmerzen, die auch nach drei Tagen nicht nachließen. Schließlich wurde ich ins Krankenhaus transportiert, wo dann alles sehr schnell ging und ich auf dem OP-Tisch für eine Notoperation landete. Was war passiert? Eine Verwachsung von der Blinddarmnarbe hatte sich um den Dünndarm geschlungen und einen kompletten Darmverschluss verursacht. Ein ca. 5 cm großes Stück Dünndarm war abgestorben und schon am verwesen. Deshalb mussten zur Sicherheit zwei Meter Dünndarm entfernt werden. Als ich das Ereignis schon fast vergessen hatte, bekam ich erneut Schmerzen im Bauch. Dieses Mal wurde ich sofort ins Krankenhaus gebracht und landete erneut auf dem OP-Tisch. Warum nun schon wieder? Diesmal war der Dünndarm „nur“ abgeknickt und verklebt. Zu meinem Glück, denn nun musste nichts entfernt werden. „Das kann nach einem ersten Darmverschluss schon mal vorkommen und ist nichts Ungewöhnliches“, meinten die Ärzte. 

Spätestens ab diesem Zeitpunkt fing ich zu grübeln an und über diesen Darm nachzudenken. Diese Gewurstel im Bauch, hin und her, rauf und runter. Da muss sich das doch bei all den vielen Bewegungen mal was verheddern. Aber einen großen Vorteil muss der Darm wohl haben, weil in der Natur alles einen Sinn hat und sich der Darm in der Evolution schließlich durchgesetzt hat.

Mit großen Schritten ging es dem Schulabschluss entgegen, den ich damals dann schon herbeisehnte, weil ich keine Lust mehr auf Schule hatte. Ich kann mich noch an den letzten Schultag erinnern als ich mit dem Abschlusszeugnis in der Hand das Schulgelände verließ und innerlich zu mir sagte: „Ja, das war´s, nie wieder Schule!“ Nur, wie heißt es so treffend: „Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.“

Reaktionen im Reagenzglas

Junge in weißem Kittel mit Reagenzglas
[@ pikwizard]

Zu Beginn des letzten Schuljahres stand die Berufswahl an. Die erste zukunftsweisende Entscheidung, die ich treffen musste. Weil mir Chemie in der Schule leicht fiel und ich zu Hause mit meinem Chemie-Experimentierkasten so manche Experimente machte, entschied ich mich Chemielaborant zu erlernen. Wie schon in der Schule, wollte ich das machen, was mich auch wirklich interessierte. Dieses Credo hat sich damals manifestiert und hält bis heute an.

Ich bekam eine Lehrstelle und meine Erwartungen wurden übertroffen. Was ich dort tiefergehendes in der Chemie lernte und Erfahrungen in der Anwendung von analysieren und synthetisieren machte, war einfach klasse. Zum Beispiel die qualitative Analyse, bei der ermittelt wird, aus welchen Ionen oder Einzelmolekülen sich eine Substanz zusammensetzt. Bei der quantitativen Analyse bestimmt der Chemiker wieviel von Etwas in einer Substanz enthalten ist. Und schließlich die präparative Chemie, bei der mit ganz bestimmten  Ausgangssubstanzen eine Reaktion herbeigeführt wird und am Ende eine neue Substanz entsteht. Das ist Chemie, wie ich sie lieben lernte.

Mein Wissenshorizont erweitert sich   

Der Journalist Horst Stern gründete 1980 (ich war damals 18 Jahre alt) die Zeitschrift „natur“, in der genau diese Umweltthemen behandelt wurden. In dieser Zeit gab es noch kein Internet. Zeitschriften waren neben Bücher und Fernsehdokumentationen eine wichtige Informationsquelle. Ab der ersten Ausgabe abonnierte ich diese Zeitschrift, die mich über mehr als zwei Jahrzehnte, Monat für Monat, begleitete.

Im Radio gab es 1981-1982 eine Fortbildungsreihe namens Funkkolleg. Als das Thema „Mensch und Umwelt“ angeboten wurde, meldete ich mich sofort an. Beginnend mit der Urbanisierung durch den Mensch bis hin zu dessen Auswirkungen auf die Umwelt gab es so viel Interessantes zu erfahren. Und weil es so viel Spaß machte belegte ich danach noch den Fernlehrgang der Uni Tübingen mit dem Thema „Ökologie und ihre biologischen Grundlagen“.

Das Ausbildungsende rückte nun immer näher und somit auch die Frage: „Was mache ich eigentlich danach?“ Eine innere Stimme meldete sich und die sagte zu mir: „Es gibt noch so viel mehr zu erfahren. Mach weiter!“

Ohne Wasser gibt es kein Leben

Wasser fließt an den Strand
[@ elmastudio]

Das eine Jahr Fachoberschule hat noch mal eine Menge Input an neuem Wissen gebracht und richtig Spaß gemacht. Mit diesem reichhaltigen Vorwissen ging es dann zum Studium. Die ersten vier Semester waren für mich von den Grundlagen her mehr oder weniger eine Wiederholung der Chemielaborantenausbildung. Erweitert wurde das mit einer mehr in die Tiefe gehenden theoretischen Chemie. Im Hauptstudium drehte sich dann alles um den Schwerpunkt der Wasserchemie mit interessanten Aspekten rund ums Wasser. Wie funktionieren die Trinkwassergewinnung und –aufbereitung, Mikrobiologie, Abwasseraufbereitung und die speziellen Praktika im Wasserlabor.

Bevor es dann hinaus ins Berufsleben ging mussten noch zwei Hürden genommen werden: Die Diplomarbeit machen und die passende Stelle finden.

Bei der Diplomarbeit beschäftigte ich mich mit der quantitativen Analyse einer chemischen Stoffes im Abwasser. Mit einer quantitativen Analyse wird die Menge einer Substanz bestimmt. Dadurch erhält der Chemiker die Information, wieviel von dieser Substanz im Abwasser, im Trinkwasser oder in irgendeinem anderer Material, enthalten ist. Das muss man sich so vorstellen, wie bei einer Mineralwasserflasche, bei der auf dem Etikett steht, wieviel Natrium, Calcium oder Magnesium dieses Mineralwasser enthält.

Außerdem bearbeitete ich bei der Diplomarbeit eine weitere Fragestellung. Und zwar, wie gut holt eine biologische Abwasserreinigung die betreffende Substanz aus dem Abwasser heraus.

Stell dir vor, du drehst den Wasserhahn auf und wäschst deine Hände mit sauberem Trinkwasser. Durch das Waschen wird das saubere Wasser verschmutzt und ist anschließend Abwasser. Dieses fließt dann durch die Kanalisation in eine kommunale Kläranlage und wird dort gereinigt. Hier nutzen Bakterien die Verschmutzungen als Futter. Der Fachmann sagt dazu: „Die Verschmutzungsstoffe werden abgebaut“. Das Wasser wird also wieder sauber. Denn nach der Reinigung in einer Kläranlage fließt das Wasser in einen Fluss. Deshalb muss es rein sein und darf keine schädlichen Substanzen mehr enthalten.

Ich war fasziniert davon, wie mit Hilfe der Bakterien schmutziges Abwasser wieder sauber wird. Hier nahm mein Interesse für diese mikroskopisch kleinen Lebewesen – den Bakterien – seinen Anfang und dies sollte mich auch für die kommenden Jahrzehnte begleiten. Und schließlich konnte ich mit Hilfe von Bakterien mein gesundheitliches Problem, nämlich die Symptome der Laktoseintoleranz, lösen.

Wie es bei Arbeiten in einem neuen Bereich vorkommen kann, es funktionierte zu Anfang nichts. Denn im Abwasser können andere Substanzen drin sein, die die Analysemethode stören und man erhält falsche oder gar keine Ergebnisse. Aber durch systematisches Arbeiten und stetige Veränderungen in kleinen Schritten wendete sich allmählich das Blatt und ich bekam verwertbare Ergebnisse.

Der schriftliche Teil der Diplomarbeit war dann nochmal eine weitere Herausforderung. Denn Computer waren damals mehr Spielekonsolen als für ernsthafte Arbeiten wie Textverarbeitung oder Tabellenkalkulation gemacht. Zum Glück gab es aber für meinen Atari ein brauchbares Textverarbeitungs-programm. Nur die Liniengrafiken musste ich ganz klassisch auf Millimeterpapier zeichnen, mit einem durchsichtigen Papier und Tuschestift übertragen und anschließend in das Dokument kopieren. Dieses manuelle Zeichnen war äußerst langwierig, weil man dabei sehr genau arbeiten musste. Es verschlang etliche Stunden bis spät in die Nacht hinein. Das ist kein Vergleich zu den Möglichkeiten, die wir heute mit den umfangreichen Computerprogrammen haben.

Für eine bessere Umwelt

Sonnenstrahlen und Wasser mit Bäumen im Hintergrund
[@ elmastudio]

Nun stand das zukünftige Berufsleben als Chemieingenieur vor der Tür. Für meine berufliche Tätigkeit hatte ich eine klare Vorstellung. Nämlich das, was mich die vergangenen Jahre mit der Chemie und der biologischen Abwasserreinigung so begeistert hat, in der Praxis umzusetzen. Die Chemie mit dem Umweltschutz zu verbinden, das war mein eindeutiger Wunsch. In einem Chemieunternehmen mit einem Umweltlabor fand ich genau die passende Kombination von Chemie und Umwelt, die ich mir wünschte. Analytische Untersuchungen, biologische Abbautests und Beratung für die Abwasserreinigung waren ein breites aber auch herausforderndes Spektrum.

In der Industrie laufen sehr viele Herstellungsprozesse mit Wasser ab, denn es erfüllt sehr viele Aufgaben. Zum Beispiel wird Wasser als Kühlflüssigkeit verwendet, es dient bei Herstellungsprozessen als Transportmedium für viele chemische Stoffe usw. Am Ende dieser Prozesse enthält das Wasser jedoch immer noch die unterschiedlichsten Stoffe. Das Wasser ist verschmutzt. Eine passende und gut funktionierende Abwasserreinigung hilft dabei, die Umwelt zu schonen.

Es war auch genau das, was ich während des Studiums gelernt hatte und vor allem bei meiner Diplomarbeit bearbeitet hatte. Für mich war dies immer eine spannende Sache und so wurden schließlich 20 Jahre Berufstätigkeit daraus.

Nun stand das zukünftige Berufsleben als Chemieingenieur vor der Tür. Für meine berufliche Tätigkeit hatte ich eine klare Vorstellung. Nämlich das, was mich die vergangenen Jahre mit der Chemie und der biologischen Abwasserreinigung so begeistert hat, in der Praxis umzusetzen. Die Chemie mit dem Umweltschutz zu verbinden, das war mein eindeutiger Wunsch. In einem Chemieunternehmen mit einem Umweltlabor fand ich genau die passende Kombination von Chemie und Umwelt, die ich mir wünschte. Analytische Untersuchungen, biologische Abbautests und Beratung für die Abwasserreinigung waren ein breites aber auch herausforderndes Spektrum.

In der Industrie laufen sehr viele Herstellungsprozesse mit Wasser ab, denn es erfüllt sehr viele Aufgaben. Zum Beispiel wird Wasser als Kühlflüssigkeit verwendet, es dient bei Herstellungsprozessen als Transportmedium für viele chemische Stoffe usw. Am Ende dieser Prozesse enthält das Wasser jedoch immer noch die unterschiedlichsten Stoffe. Das Wasser ist verschmutzt. Eine passende und gut funktionierende Abwasserreinigung hilft dabei, die Umwelt zu schonen.

Es war auch genau das, was ich während des Studiums gelernt hatte und vor allem bei meiner Diplomarbeit bearbeitet hatte. Für mich war dies immer eine spannende Sache und so wurden schließlich 20 Jahre Berufstätigkeit daraus.

Als das Essen Probleme machte

Ungefähr 2 Jahre vor Ende dieser Zeit, machte mir dann meine Gesundheit zu schaffen. Ich bekam Verdauungsprobleme. Genauer gesagt, Blähungen, Durchfälle und allgemeines Unwohlsein. Das alles war äußerst unangenehm, besonders dann wenn ich ständig auf Toilette rennen musste. Sehr oft war ich deswegen wütend und habe geflucht. Ich rannte von Arzt zu Arzt und von Untersuchung zu Untersuchung. Eine wahre Odyssee begann. Nur eine eindeutige Diagnose bekam ich nie. Ich fühlte mich zunehmend schlechter und dieses Gefühl stieg immer mehr bis ins Unerträgliche. Vor allem machte ich mir Sorgen, ob es was Schlimmes ist? Also besann ich mich auf mich selbst, grübelte und dachte nach, wie ich zu einer Lösung gelangen konnte. Seinerzeit war das Internet noch nicht so vorherrschend wie heute aber ich sah dort irgendwie einen Weg. Also suchte und recherchierte ich Tag für Tag und so manche Nacht im Netz, um Informationen zu meinen gesundheitlichen Symptomen zu finden. Ich war schon kurz vorm Aufgeben, da wurde ich auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten aufmerksam. Ich spürte, hier lag meine letzte Hoffnung. Nur wie? Eines Tages sprang mir eine Anzeige eines Labors ins Auge, in der Tests hinsichtlich Unverträglichkeiten angeboten wurde. Dieser Test bot die Möglichkeit, auf verschiedene Ursachen zu testen. Ich musste an der Fingerkuppe eine Blutprobe in ein Stäbchen saugen und dieses zum Labor schicken. Zwei Wochen später kam dann Post vom Labor und ich riss das Kuvert erwartungsvoll auf. Zwei getestete Unverträglichkeiten waren negativ und der dritte war positiv. Was ich las überraschte mich. Denn dort stand, ich hätte die Ausprägung zur Laktoseunverträglichkeit. Mich erstaunte das Ergebnis deshalb, weil ich mein ganzes Leben lang Milch getrunken und Milchprodukte gegessen hatte. Niemals zuvor hatte ich davon Verdauungsprobleme bekommen. Und nun dieses Ergebnis? Auch wenn es mich im ersten Moment überrascht hatte, war ich nun doch erleichtert, weil ich endlich die Ursache für meine Verdauungsprobleme kannte.

Ich informierte mich weiter über Laktoseunverträglichkeit und was dies für mich weiter bedeutete.

Der Körper bildet in den Dünndarmzotten das Enzym Laktase. Ein Säugling ernährt sich von Muttermilch und in dieser ist Laktose enthalten. Als Kohlenhydrat ist sie eine der Energiequellen in der Milch. Das Enzym Laktase spaltet die Laktose in ihre Einzelbaussteine, die dann vom Darm aufgenommen werden können. Nach dem Abstillen und wenn sich die Nahrung ändert, also feste Nahrung gegessen wird, benötigt der Körper keine Laktose mehr. Die Produktion der Laktase geht langsam zurück. So hat es die Natur bei allen Säugetieren eingerichtet weshalb erwachsene Säugetiere keine Milch mehr vertragen. Allerdings hat es wohl im nordeuropäischen Raum vor ca. 7000 Jahren eine Genmutation gegeben, nach der die Laktaseproduktion im Erwachsenenalter erhalten blieb. Die Verbreitung dieser veränderten Genmutation brachte offensichtlich evolutionäre Vorteile. Einmal, weil Milch und Milchprodukte als Nahrungsmittel genutzt werden konnten und weil dem Körper mit der Milch zusätzlich Calcium zum Knochenaufbau zugeführt wurde.

Ca. 85 % der deutschen Bevölkerung vertragen Milch. 15 % vertragen sie nicht und zu diesen zählte nun auch ich. Also, erstmal alles was Milch enthielt von meinem Speiseplan streichen. Aufs Brot kamen anstatt Käse vegetarische Brotaufstriche, deren Auswahl aber noch nicht so groß war. Laktosefreie Milchprodukte gab es damals noch nicht so reichhaltig wie heute. Da ich schon auf geringste Menge mit Symptomen reagierte, musste ich sogar bei Medikamenten immer fragen, ob die Laktose enthalten.

Es gab aber Laktasetabletten zu kaufen. Immerhin eine weitere Möglichkeit, das Problem in den Griff zu bekommen – dachte ich. Aber da hatte ich mich zu früh gefreut. Die Tabletten halfen bei mir nicht. Somit war mein Leiden immer noch präsent. Unterwegs konnte ich kaum etwas essen weil Laktose in sehr vielen verarbeiteten Lebensmitteln drin ist. Hatte ich unbewusst etwas gegessen, das Laktose enthielt konnte ich kurz danach zur Toilette rennen. Da machte es wirklich keinen Spaß mehr aus dem Haus zu gehen. Oft habe die Laktoseunverträglichkeit verflucht und war verärgert.

Kleine Freunde in der Kapsel

Weiße Kapseln auf gelben Untergrund
[@ pexels anna shvets]

Diese Situationen haben mich dann aber wieder herausgefordert, so dass ich mir überlegte, ob es vielleicht nicht noch eine andere Lösung geben könnte. Durch meine langjährige Tätigkeit mit der biologischen Abwasserreinigung und den biologischen Abbaumethoden wusste ich, dass sich Bakterien an das vorhandene Nahrungsangebot anpassen können und die organischen Inhaltstoffe abbauen. Zum wiederholten Mal war mein Forschergeist geweckt, diese Idee zu verfolgen und nach einer Lösung zu suchen. Wieder waren mehrere Stunden, Abende, Nächte und Tage mit Recherche gefüllt. Sehr schnell entdeckte ich einen möglichen Ansatz aus der Fülle der Fachpublikationen. Im Fokus standen plötzlich Käse, Joghurt, Dickmilch, Kefir etc. Aber nicht um diese zu essen sondern vielmehr war ich an Herstellung interessiert. Soll heißen: Die Milch enthält als Energiequelle den Milchzucker, der auch Laktose genannt wird. Bei der Herstellung und Reifung der Milchprodukte bauen spezielle Milchsäurebakterien diesen Milchzucker (Laktose) ab und wandeln ihn in Milchsäure um.

Meine weiteren Recherchen ergaben, dass sich diese Milchsäurebakterien auch in unserem Darm befinden. Und diese Information war das verbindende und zugleich entscheidende Element zu uns Konsumenten. Diese kleinen Freunde sind Teil einer vielfältigen Bakteriengemeinschaft in unserm Darm. Man nennt diese Gemeinschaft auch Darmmikrobiom.

Der Gedanke, mit Hilfe der Milchsäurebakterien die Laktose abzubauen, war für mich der Schlüssel zur Lösung meiner Verdauungsprobleme. Der Abbau der Laktose würde im Darm stattfinden und genau dort, wo auch all die anderen Nahrungsbestandteile verdaut werden. Milchsäurebakterien heißen sie deshalb, weil sie als erstes in der Milch entdeckt wurden. Diese Bakterienarten kommen aber auch auf den Pflanzenoberflächen vor. Durch Pressen und Austreten des Pflanzensaftes wird die Milchsäuregärung in Gang setzt. Auf diesem Vorgang beruht die Herstellung von Sauerkraut. Milchsäurebakterien sind also nicht nur auf Milchzucker angewiesen, sondern sie bauen auch andere Kohlenhydrate ab. 

Es handelt sich also um nützliche Mikroorganismen aus der Natur, die für unseren Darm und den gesamten Organismus sehr wichtig sind. Denn mit ihrer Hilfe funktioniert die gesamte Verdauung effizienter, weil Nährstoffe und Mineralien besser aufgenommen werden. Sie stimulieren das Immunsystem, damit dieses sich gegen fremde Stoffe wirkungsvoller wehren kann. Sie bilden nützliche Substanzen wie zum Beispiel B-Vitamine, Folsäure, kurzkettige Fettsäure und andere Substanzen. 

Mit Milchsäurebakterien ließe sich also die Laktose abbauen. Exakt nach derselben Wirkungsweise wie bei der Joghurt- und Käseherstellung. Ein jahrtausendealter Prozess, seit dem die Menschen anfingen, Milch für ihre Ernährung zu nutzen. Dadurch wird die Laktose nicht mehr in hohen Konzentrationen in den Dickdarm gelangen und dort vergärt werden. Dies hätte zur Folge, dass es nicht mehr zu den unangenehmen Symptomen kommt. Nur so konnte ich Abhilfe für mein lästiges Problem schaffen. Das war mein ehrgeiziger Plan.

Wie ich feststellte, gab es sehr viele Milchsäurebakterien, die Laktose abbauen und gleichzeitig zur natürlichen Bakteriengemeinschaft im Darm gehören. Durch die Zufuhr der Bakterien in einem aufeinander abgestimmten Verhältnis, wollte ich die Artenvielfalt des Darmmikrobioms sinnvoll anreichern. Ich besorgte mir also ausgewählte Laktobazillen und Bifidobakterien und die Entwicklungsarbeit für eine geeignete Rezeptur konnte beginnen. Allerdings wusste ich nicht, wie gut und dauerhaft die nützlichen Bakterien im Darm angesiedelt werden können. Das war nur durch zahlreiche Versuche herauszufinden.

Viele von euch haben bestimmt schon mal die Bezeichnung „probiotisch“ oder „Probiotika“ gehört. Zum Beispiel die probiotischen Joghurts oder Joghurt-Drinks. Diesen werden bestimmte Bakterienstämme nachträglich zugesetzt und man erhofft sich einen gesundheitlichen Nutzen. Oder die Probiotika als Nahrungsergänzungsmittel, in Form von Pulver oder Kapseln. Diese enthalten all die guten und nützlichen Bakterien in den unterschiedlichsten Zusammensetzungen und Konzentrationen. Beim Verzehr gelangen die Mikroorganismen zunächst in den Magen und dann in den Darm. Schon im Magen sterben viele der Bakterien durch die Magensäure ab. Das ist ein natürlicher Abwehrmechanismus gegen Eindringlinge und von der Natur so eingerichtet. Anschließend im Zwölffingerdarm kommt die Gallensäure dazu, die wieder eine Hürde wegen der Säure darstellt. Erst das basische Bauchspeichelsekret neutralisiert den Darminhalt im Dünndarm. Man kann nicht messen, wieviel der nützlichen Bakterien im Darm lebend ankommen. Das muss man wissen und bedenken, wenn man Probiotika zu sich nimmt.

In langen Versuchsreihen entwickelte ich nach und nach eine optimale Rezeptur, bei der sich die Milchsäurebakterien, Laktobazillen und Bifidobakterien, so zahlreich im Darm ansiedelten, dass durch die Laktose in der Nahrung keine Symptome mehr auftraten. Am einfachsten ließ sich das mit dem Trinken eines Glas Milch demonstrieren, weil Flüssigkeiten schnell den Magen- Darmtrakt passieren. Die unverdaute Laktose erreicht dann schnell den Dickdarm, wird dort vergärt und löst dadurch die unangenehmen Symptome aus. Meine Freude war riesen groß, als weder sofort, noch nach Stunden oder am nächsten Tag irgendwelche Symptome auftraten. Ich hatte es geschafft, die nützlichen Bakterien in meinem Darm anzusiedeln. Jedes Mal, wenn mit der Nahrung Laktose im Darm ankam, bauten die nützlichen Milchsäurebakterien diese ab.

Was zunächst nur als Hilfe für mich gedacht war, fand auch bei anderen Betroffenen auf Sympathie. So begann ich, diese Idee in ein marktreifes Produkt weiter zu führen. Es war zwar ein komplettes Neuland für mich und hatte nichts mit dem zu tun, was ich bis dahin beruflich gemacht hatte. Ich hörte meine innere Stimme, die mir sagte, dass ich den begonnen Weg weiter gehen sollte. Mein Fokus und ganze Kraft lag ab dem Zeitpunkt auf meinem neuen Projekt und ich kündigte meinen Job. Denn schließlich war da noch mein Lebensmotto, nur das zu machen was mich auch wirklich interessiert.

Ich glaubte nicht nur an mein Produkt sondern war total überzeugt, weil ich mein Leben dadurch selbst um 180 Grad gedreht hatte. Nicht nur für meine Gesundheit, sondern auch für meine berufliche Tätigkeit. Die Entwicklung des Produktes, die Herstellung der Kapseln und die Vermarktung waren neue und große Herausforderungen für mich. Aber es hat sich gelohnt, wie auch die zahlreichen Feedbacks bestätigten.

Das berichteten die Kunden

Bereits nach 2 Wochen habe ich angefangen meine Lactase-Enzymtabletten
wegzulassen und auszutesten, ob die aufgebaute Flora genügt.
Seit etwa 2-3 Wochen also kann ich problemlos alles Essen, ohne nach
etwaigem Lactosegehalt zu schauen. Zur Erhaltung nehme ich alle 2/3
Tage eine Kapsel. Ich kann gar nicht genug betonen, was für eine Erleichterung das für
mich ist.

Conrad

Ich habe die Tabletten nun seit etwa 24 Tagen (12 Tabletten) genommen und wundere mich, dass ich keinerlei Beschwerden habe, wenn ich Milchprodukte zu mir nehme. Sie müssen wissen, ich brauchte von den handelsüblichen Tabletten jeweils eine 3000er für 150 g Joghurt, oder ein Butterbrot, wobei ich mir deshalb früher gleich die 5000 gekauft habe, die ich z. B. für eine kleine! Portion Sahneeis benötigte. Nun habe ich an einem Abend diese wunderbaren Tabletten intensiv ausprobieren können. Wir waren am letzten Samstag zu einer Grillparty eingeladen und dort gab es neben einem Quark-Sahne-Dipp auch mehrere Salate mit Rahm oder Joghurt. Ich hatte ganz vergessen, dass ich solche früher gar nicht essen konnte, ohne mindestens zwei Tabletten von den 5000er zu nehmen. Ohne darüber nachzudenken, ob es mir schaden könnte oder nicht, habe ich immer wieder zwischendurch von diesen Salaten genossen. Zu keiner Zeit, weder direkt danach, noch Stunden später, oder wie früher eben oft am anderen Morgen stellten sich irgendwelche Beschwerden ein! Ich war rundum beschwerdefrei und glücklich! In früheren Zeiten hätte ich bei Genuss solcher Salate trotz der anderen handelsüblichen Tabletten Verdauungsprobleme bekommen. Mindestens Blähungen waren es immer, bei nicht ausreichend abgeschätzter Dosis war es dann entweder Durchfall oder bei zu hoher Dosis Verstopfung und beides mit Bauchschmerzen. Wenn ich sie wie es oft der Fall war, aus Ablenkung vergessen habe zu nehmen, so verbrachte ich meine Nächte hinterher regelmäßig in unserer Toilette, musste mindestens zwei Dosen Durchfalltabletten nehmen und konnte erst im Morgengrauen zu Bett gehen. Nun muss ich mir auch am Set, wenn ich wieder als Laiendarstellerin in Köln tätig bin, keine Sorgen machen, dass ich das Essen dort nicht vertrage. Das ist wirklich eine sehr, sehr große Erleichterung für mich. Was ich Ihnen nun „sage“ kommt in meinem Leben nicht so oft vor:  Sie machen mich glücklich!!!

Brigitte

Ich habe gestern das Glas Milch getrunken. Keine Übelkeit, kein Erbrechen, keine Durchfälle. Mein Bauch hat zwar ein wenig Geräusche von sich gegeben, ich denke der Magen hat einfach gearbeitet. Ich hatte ein wenig Blähungen, was ich aber nicht unbedingt auf die Milch schliessen möchte. Ja ich freue mich das alles super geklappt hat gestern und werde nun mehrere Tests machen, freue mich schon auf mein erstes Eis 🙂

Jessica

Ich hatte erst Bedenken, da ich noch eine Fruktoseintoleranz habe, wegen der pflanzlichen Inhaltsstoffe. Aber, wie sich herausgestellt hat, macht das gar nichts aus, meine häufigen Durchfälle und der ewige Blähbauch sind verschwunden.

Sabine

Ich nehme die Kapseln nun jeden 3. Tag, habe auch fast keine Blähungen mehr und passe beim Essen nicht mehr auf. Habe allerdings keine großen Portionen Milch zu mir genommen, allerdings Eis, Schokolode, Kaffee mit etwas Milch, Gebäck – – ohne Probleme. Gestern habe ich das 1. Mal eine große Tasse Schokolade getrunken – ohne Probleme.
Die Kapseln sind super, das lästige „Aufpassen“ was ich esse entfällt!

Christine

Ich kann sagen, dass es Vieles erleichtert hat!
So kann ich nun auch wieder Medikamente nehmen, welche Laktose enthalten ohne dass dabei die unangenehmen Nebeneffekte auftreten, was mir zuvor über einen längeren Zeitraum unmöglich war. 

Katharina

Nach 2-jähriger Leidensgeschichte bin ich auf das probiotische Präparat gestoßen – und meine Leiden hinsichtlich der Folgen meiner Lactoseunverträglichkeit hatten ein Ende. Seit 2 Monaten geht es mir wieder richtig gut! Jeder kann sich diese Situationen vorstellen und welche Erleichterung es war, nicht mehr von den unangenehmen Symptomen geplagt zu werden. Das Leben veränderte sich komplett und man fühlte sich befreit.

Wolfgang

Trotz der Erfolge konnte ich aus finanziellen Gründen keine Nachfolgeproduktion mehr starten und legte deshalb das Projekt erstmal auf Eis.

Versöhnung mit meinem Darm

happy
[@ pexels designecologist]

Seit dieser Zeit ist alles rund um Probiotika in meinem Kopf verankert. Und nicht zuletzt auch in meinem Bauch, denn so gut wie heute ging es mir und meiner Verdauung schon lange Jahre nicht mehr. Das Thema ließ mich nicht mehr los, es machte großen Spaß, ich las Bücher, Artikel, Studien und einfach alles was auch nur im Entferntesten mit Probiotika zu tun hatte. Mehr und mehr merkte ich, wie sich meine Aufmerksamkeit auf die kleine und wunderbare Welt in unserem Darm richtete.

Für mich hieß es: „Spot an“ für unser Darmmikrobiom.

Mir wurde plötzlich klar, welch ein großartiges Gut wir in uns tragen. Nämlich ein stabiles und gut funktionierendes Darmmikrobiom ohne dem wir heutzutage in dieser Form nicht leben könnten. Und was alles das Mikrobiom für unsere Verdauung und unseren Körper leistet, einfach genial!  

Die Bakterien unterstützen sich gegenseitige und kommunizieren miteinander.  

Sie stellen Substanzen für die Gesunderhaltung der Darmschleimhaut her.

Sie stellen entzündungshemmende Substanzen her.

Sie stimulieren das Immunsystem.

Sie verdrängen oder töten krank machende Keime ab.

U. a. m.

Mir wurde klar, hierfür muss mehr getan werden. Deshalb ist es ein großes Anliegen von mir das Bewusstsein dafür schärfen und dass jeder sein eigenes individuelles Darmmikrobiom hegt und pflegt. Meine Begeisterung für dieses Organ hat mich seit dem voll im Griff. War ich in jungen Jahren durch den Darmverschluss nicht gut auf den Darm zu sprechen, so macht es mir nun Freude, mich mit ihm tiefergehend zu befassen. Für mich ist es nun ein unendlich faszinierendes Organ.

Genuss ohne Verdruss und reichlich Kniebeugen

Heute bin ich der festen Überzeugung, dass es immens wichtig ist, etwas für unseren Darm zu tun. Deshalb entwickelte ich einen Lebensstil, der aus drei einfachen Bereichen besteht:

  1. Eine darmfreundliche Ernährung
  2. Eine darmfreundliche Bewegung
  3. Probiotische Lebensmittel und probiotische Nahrungsergänzung (dort wo es sinnvoll ist)
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[@ Andreas Schild / canva]